Am 3.
Juni 2012 wurde in der Online-Ausgabe des Tagesanzeigers ein Artikel mit dem
Titel «Wie man Prüfungsversagen in den Griff bekommt» publiziert.
Er liefert eine mögliche Erklärung für ein Phänomen, das ich mir bis anhin nicht erklären konnte.
Seit Jahren
bereite ich Schüler u.a. auf Aufnahmeprüfungen an Gymnasien vor (Kurzgymnasium, Langgymnasium,
IMS, BMS, FMS und HMS). Die Quote ist sehr gut. Doch ab und zu scheitern Schüler, die meiner Meinung nach
eindeutig in die Mittelschule gehören: Kinder, die schnell verstehen, komplexe Zusammenhänge leicht erkennen und Freude am
Lernen und Denken haben. Ich konnte mir das Versagen dieser wenigen, aber
klaren Fälle an wichtigen Prüfungen bis heute nicht erklären.
Der
eingangs erwähnte Artikel liefert nun eine mögliche Erklärung. Die Psychologin Sian Beilock von der University
of Chicago hat sich des Problems der Prüfungsangst angenommen.
Was
geschieht während eines Tests, wenn Prüfungsangst auftritt? Nach Auffassung der Forscher
blockiert der empfundene Druck Teile des Arbeitsgedächtnisses, das dann die eigene
Leistung sabotiert.
Das
Arbeitsgedächtnis ist unter anderem der Ort, wo Lösungen eines Problems oder einer
Aufgabe bearbeitet werden. Intelligente Menschen verfügen über ein Arbeitsgedächtnis mit grösserer Kapazität. Da sie an komplexes Denken gewöhnt sind, weichen sie unter Druck
nicht auf entlastende, einfache Denkstrategien aus. Die Versagensängste besetzen bei zunehmendem
Stress offenbar einen wachsenden Teil dieses Gedächtnisses. Der Zwischenspeicher
wird überlastet
und setzt sich so quasi selber ausser Gefecht.
Sian
Beilock kommt zum Schluss, dass sich die Verkrampfungen durch simple Massnahmen
lösen lassen.
Diese Massnahmen interessieren mich natürlich brennend. Zurzeit lese ich
ihr Buch, um mehr darüber zu erfahren. Fortsetzung folgt.
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