Freitag, 4. März 2011

Warum muss ich das lernen?

«Warum muss ich das lernen?» – Das ist eine berechtigte und intelligente Frage! Vor allem pragmatische Schülerinnen und Schüler brauchen darauf eine überzeugende Antwort.

In der Sendung «Club» des Schweizer Fernsehens vom 15.2.2011 wurde diese Frage von Moderator Röbi Koller ebenfalls aufgeworfen. Dr. Remo Largo ist der Meinung, dass bezüglich der Frage, was Bildung sei, in unserer Gesellschaft eine gewisse Verwirrung herrscht. Ich teile diese Einschätzung. Intelligente Kinder registrieren diese Unsicherheit. Im Extremfall füllen sie die Lücke und beginnen, ihr Lernumfeld aktiv nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten. Dies geschieht nicht immer so, wie wir Erwachsenen uns das wünschen.

Meine Arbeit mit einem Grossteil von Jugendlichen beginnt mit der Klärung dieser wichtigen Frage nach dem Warum: ein zentraler Schritt! Ohne erfolgreiche Bewältigung dieser ersten Phase kann effizientes Lernen erfahrungsgemäss nicht stattfinden. Begründungen aus inhaltlicher Sicht reichen häufig nicht aus. Eine Argumentation von einem neurologischen Standpunkt aus ist als Ergänzung ebenfalls hilfreich.

Die wichtigsten Argumente aber liefern mir meine reichhaltigen Erfahrungen aus der Privatwirtschaft. Die mehrjährige Tätigkeit als Resource Manager bei einem führenden Finanzdienstleister schärfte meinen Blick für wesentliche Fähigkeiten, die ein junger Arbeitnehmer heute mitbringen sollte, um in der Arbeitswelt erfolgreich bestehen zu können.

Erziehende und Lehrende können gegenüber Jugendlichen nur dann verbindlich auftreten, wenn sie selber klare Vorstellungen über wichtige Inhalte und Werte haben. Nur dann wirken sie auch auf kritische Lernende authentisch.

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